Jan Kopecky gewinnt zum 12. Mal die ERC Barum Rally Zlin

Die Barum Rallye ist die mit Sicherheit schwierigste aller ERC Asphalt Rallyes. Die tschechischen Rallyepfade rund um Zlin sind bekannt und berüchtigt. Der wechselhafte, unebene und brüchige Asphalt einerseits, die unübersichtlichen Kuppen, die schmalen Wege zwischen meterdicken Bäumen und zigtausend Fans machen diese Rallye zu einem besonderen Erlebnis für Fahrer und Zuschauer.

Der fast schon obligatorische Reifenpoker auf Grund wechselnder Witterung blieb den Piloten zwar in diesem Jahr erspart, Temperaturen bis 37°C machten es dann aber auch nicht unbedingt einfacher.

Einen Mann schien das aber alles nicht aus der Ruhe zu bringen. Jan Kopecký konnte mit all seiner Erfahrung aus vielen Jahren in der WRC, ERC und der tschechischen Meisterschaft alle Angriffe seiner Gegner bis zum Schluss abwehren. Und Gegner gab es wahrlich viele.

Einer dieser Gegner war der 5 fache österreichische Staatsmeister Simon Wagner. Für Wagner war es der neunte Start in Zlin und er durfte hier auch schon am Podest stehen. Nach den Plätzen 3 und 2 in den vergangenen Jahren war das Ziel für 2025 klar vorgegeben. Ein Platz ganz oben am Stockerl sollte her. Nach dem Qualifying am Vormittag wurden einige Veränderungen am Setup vorgenommen und somit stand dem Start in die erste Wertungsprüfung nichts mehr imm Weg. Traditionell wird diese Auftaktprüfung am Freitagabend bei Dunkelheit mitten in der Innenstadt von Zlin gefahren. Sich hier an den scharfen Bordsteinkanten und Betonabsperrungen einen Plattfuß oder Schlimmeres einzuhandeln ist groß. Die Veränderungen am Fahrwerk hatten zwar nicht den erwünschten Erfolg gebracht, aber da man eine Rallye nicht auf der ersten Prüfung gewinnt konnten

Wagner/Ostlender mit Platz 6 und einem Rückstand von 4,1 Sekunden durch beruhigt schlafen gehen.

Am zweiten Tag hieß es dann volle Attacke vom ersten Meter an. Es lief auch gar nicht schlecht. Nach Wertungsprüfung 3 lagen Wagner/Ostländer in ihrem Hyundai i20 N Rally2 mit 5,1 Sekunden Abstand hinter dem Führenden Jan Kopecky bereits auf Platz 2 der Gesamtwertung. Auf den folgenden Prüfungen 4 bis 6 lieferten sich die beiden einen spannenden Kampf mit dem Italiener Andrea Mabellini, behielten aber auch hier die Oberhand und lagen nach wie vor auf dem zweiten Platz.

Schließlich die Wertungsprüfung 7, die letzte für den zweiten Tag. Wagner begann fulminant! Laut gestoppten Zwischenzeiten befand er sich am besten Weg zu einer Bestzeit auf dieser Prüfung und hatte sogar schon den Führenden Kopecky überholt. Auf einem relativ langen Teilabschnitt mit grobem Schotter und scharfkantigen Steinen nahm das Schicksal dann seinen Lauf. In Folge eines Reifenschadens landete der Hyundai i20 mit der Front in einer Böschung. Der Weg zurück auf die Strecke und die restlichen Kilometer der Prüfung erbrachten am Ende einen Rückstand von 19,2 Sekunden und ein abrutschen auf Platz 4 der Gesamtwertung.

Tag 3 brachte schlussendlich für Wagner/Ostlender keine große Veränderung mehr. Man konnte bei den gefahrenen Zeiten keine großen Sprünge mehr machen. Auch ein nochmaliger Umbau des Setups brachte nicht den gewünschten Erfolg. Am Ende blieb es mit einem Rückstand von 30,3 Sekunden bei Platz 4 in der ERC Wertung und Platz 2 in der Wertung für die tschechische Meisterschaft. Einen Lauf vor Ende der Meisterschaft in Tschechien liegen

Wagner/Ostlender somit hinter Jan Kopecky auf Gesamtplatz 2 und theoretisch ist sogar noch der Meistertitel möglich.

Ganz vorne an der Spitze ließ sich Jan Kopecky schlussendlich nicht mehr die Butter vom Brot nehmen. Kopecky siegt nach 13 Wertungsprüfungen 10,7 Sekunden vor Jon Armstrong. Knapp dahinter auf Platz 3 landet Andrea Mabellini mit einem Rückstand von 13,8 Sekunden.

ERC3 – hier setzt sich der Pole Hubert Kowalczyk an die erste Stelle, gefolgt vom Irländer Casey Jay COLEMAN und Daniel Polasek aus Tschechien.

ERC4 – Der Sieg in der 2WD Klasse geht an Craig Rahill aus Irland. Der Norweger Karl Peder Nordstrand sichert sich Platz 2 vor einer kleinen Sensation aus Österreich. Der erst 21-jährige Maximilian Lichtenegger konnte sich am 3. Tag noch stark steigern und belegte gemeinsam mit seinem erfahrenen Co-Pilot Gerald Winter am Ende noch den 3. Platz. Dies bedeutete gleichzeitig auch Platz 3 in der Junior ERC.

Mit Luca Pröglhöf ging auch noch Platz 5 in der ERC4 nach Österreich.

Enrico Windisch mit CO Bianca Marina Stampfl mussten ihren Ausi A1 R4 nach der sechsten Prüfung wegen eines technischen Defektes abstellen.

Fazit: Kopecký verteidigt souverän seine Favoritenrolle in der tschechischen Meisterschaft und baut seine ERC-Barum-Erfolgsbilanz weiter aus. Wagner bewahrte sich Chancen auf den tschechischen Titel, konnte sich jedoch über Platz 4 nicht besonders freuen. Marczyk ihre Titelhoffnungen weiter verteidigen oder ausbauen.

www.fiaerc.com

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