Historischer Triumph in Hockenheim: Porsche-Pilot Ayhancan Güven macht mit dem Sieg im finalen Meisterschaftslauf den DTM-Titel perfekt.
Sonnenschein empfing das Starterfeld am Sonntagmittag auf dem Hockenheimring beim entscheidenden Rennen der DTM-Saison. Der Titel-Showdown begann furios: Der Tabellendritte René Rast (Bregenz/Schubert Motorsport) schob sich in seinem BMW M4 GT3 Evo nach einem guten Start hinter Pole-Setter Gilles Magnus (B/Comtoyou Racing) und Güven auf den dritten Rang vor und attackierte den vor ihm liegenden Türken. Bei diesem Zweikampf erhielt er einen Stoß von hinten und schied mit seinem beschädigten Fahrzeug aus. Damit war der Meisterschaftstraum von Rast, der in Hockenheim sein vorerst letztes DTM-Rennen bestritt, vorzeitig und unverschuldet beendet.
An der Spitze zog Neuling Magnus unbeirrt seine Kreise, Güven blieb in seinem Porsche 911 GT3 R aber in Schlagdistanz. Dahinter reihten sich Jack Aitken (GB/Emil Frey Racing), Jordan Pepper (ZA/ TGI Team Lamborghini by GRT) und Auer auf den Positionen drei bis fünf ein. Nach dem ersten Boxenstopp übernahm Güven, der als einer der letzten Fahrer zum Reifenwechsel fuhr, die Führung vor Magnus. Wittmann hatte sich dagegen als einer der ersten Piloten neue Pirelli-Slicks geholt und mit dieser Strategie sowie starken Überholmanövern auf Platz drei vorgearbeitet. Hinter dem Vierten Aitken folgte bereits Engel, der seit dem Start zehn Positionen gut gemacht hatte. In Runde 22 war die starke Vorstellung von Magnus vorbei: Der Belgier schied mit einem technischen Problem an seinem Aston Martin Vantage GT3 aus.
Güven behauptete sich auch nach dem zweiten Reifenwechsel vor Wittmann und Engel an der Spitze. Zu diesem Zeitpunkt lag Güven voll auf Meisterschaftskurs. In der letzten Runde wurde es dramatisch: Wittmann attackierte und übernahm die Führung – bei dieser Konstellation wäre Auer Meister geworden. Doch kurz darauf sorgte Güven für einen Moment, der in die DTM-Geschichtsbücher eingeht: Vor den vollbesetzen Tribünen setzte er in der Sachskurve zum Konter an, fuhr bei seinem Überholmanöver teilweise über die Wiese und überquerte kurz darauf mit einem Vorsprung von 0,169 Sekunden als Erster die Ziellinie. Hinter dem neuen Champion folgten Wittmann und Engel. Auer wurde als Vierter gewertet, da Aitken und Pepper eine verhängte Strafe der Rennleitung nicht antraten und nach dem Rennen disqualifiziert wurden. Einen tollen Saisonabschluss feierte der erst 17-jährige Tom Kalender (Hamm/Mercedes-AMG Team Landgraf) mit seiner ersten Top-Fünf-Platzierung.




