Mit dem Concept GT XX hat Mercedes-AMG eine klare Ansage an die Konkurrenz gemacht – und zugleich einen Ausblick auf die mögliche Zukunft elektrischer Hochleistungsfahrzeuge gegeben.
Das Konzeptfahrzeug, das am 25. Juni 2025 präsentiert wurde, setzt auf kompromisslose Performance und technische Innovation. Mit 1.360 PS und einer Höchstgeschwindigkeit jenseits der 360 km/h-Marke markiert der GT XX den vorläufigen Höhepunkt von AMGs elektrischer Entwicklungsarbeit.
Im Zentrum der Technik steht ein neu entwickelter, dreimotoriger Antriebsstrang mit Axialfluss-Technologie. Zwei der kompakten, leichten Elektromotoren arbeiten an der Hinterachse, ein dritter an der Vorderachse. Die Leistungsdichte dieser Bauart gilt als deutlich höher als bei konventionellen Systemen. AMG hatte sich frühzeitig die Expertise des britischen Herstellers Yasa gesichert und nutzt dessen Technologie nun erstmals in einem eigenen Konzeptfahrzeug.
Besonderen Wert legt AMG auf die Dauerleistungsfähigkeit des Antriebs. Anders als bei vielen aktuellen Elektro-Supersportwagen soll die volle Leistung auch über längere Zeiträume hinweg abrufbar sein – dank 800-Volt-Architektur und einer präzise gesteuerten Ölkühlung, die jede einzelne Zelle temperiert. Diese Batterietechnik, bestehend aus über 3.000 Zellen, nutzt eine Kombination aus NCMA-Kathode und siliziumhaltiger Anode und wurde eigens für das Konzept entwickelt.
Ein weiteres Highlight ist die Ladeleistung: Mit durchschnittlich 850 kW – und möglichen Spitzen darüber – würde der GT XX Reichweiten von bis zu 400 Kilometern in etwa fünf Minuten Ladezeit ermöglichen. Damit käme er dem konventionellen Tankvorgang nahe. Gemeinsam mit dem Ladespezialisten Alpitronic wurde dafür eine passende Ladeinfrastruktur erprobt, die 1.000 Ampere über Standard-CCS-Kabel übertragen kann.
Auch optisch ist der GT XX ein Statement. Die Linienführung erinnert an den ikonischen Mercedes-Benz C111 der 1970er Jahre. Große Lufteinlässe, eine flache Silhouette und ein Luftwiderstandsbeiwert von 0,198 zeigen, dass die Aerodynamik nicht nur Designmerkmal, sondern funktional integriert ist. Der Innenraum greift die Elektrothematik auf, mit leuchtenden Elementen in Hochvolt-Optik und Materialien, die auf Nachhaltigkeit ausgelegt sind – etwa Sitzbezüge aus recycelten GT3-Rennreifen.
Ob das Fahrzeug tatsächlich in Serie gehen wird, bleibt offen. AMG betont jedoch, dass viele der im Concept GT XX gezeigten Technologien für kommende Serienfahrzeuge auf Basis der neuen High Performance Electric Architecture (AMG.EA) entwickelt wurden. Damit dürfte klar sein: Der GT XX ist nicht nur ein Blickfang, sondern auch ein technologisches Versprechen.







