„Peking to Paris“: Österreichisches Duo trotzt der Wüste

Fritz Müller und Robert Huber gewinnen Classic-Klasse und holen Goldmedaille bei der legendären Oldtimer-Rallye.

Was für ein Erfolg für das österreichische Team Müller/Huber: Nach über fünf Wochen im Sattel eines historischen Fahrzeugs haben der niederösterreichische Unternehmer Fritz Müller und sein Co-Pilot Robert Huber nicht nur die Ziellinie der „Peking to Paris“-Rallye überquert, sondern sich dabei auch den Sieg in der Classic-Klasse (Fahrzeuge von 1948 bis 1975, bis 2000 cm³) und den siebenten Gesamtrang gesichert. Neben der Goldmedaille nehmen die beiden auch unvergessliche Erlebnisse mit nach Hause – von Sandstürmen in der Gobi bis zur notdürftigen Auspuffreparatur unter freiem Himmel.

Der Startschuss fiel in der chinesischen Hauptstadt, das Ziel lag in Paris – dazwischen lagen 37 anspruchsvolle Tage und mehr als 15.000 Kilometer durch Asien und Europa. Die Oldtimer-Rallye, organisiert von der britischen Agentur Hero-Era, gilt als eine der härtesten und traditionsreichsten ihrer Art. „Es war ein Kraftakt – für uns wie für unseren Oldtimer“, resümiert Fritz Müller, Geschäftsführer des Logistikunternehmens Müller Transporte aus Wiener Neudorf.

Bereits in den ersten Tagen musste das Duo die Lichtmaschine tauschen. In der Gobi-Wüste war es ein gerissener Auspuff, der notdürftig geschweißt wurde. Besonders zäh wurde es ab der kasachischen Millionenstadt Almaty: Über 3.000 Kilometer legten Müller und Huber praktisch ohne funktionierende Kupplung zurück, bis das Bauteil in Baku schließlich ersetzt werden konnte. „Jeder Tag war anders, jeder Kilometer eine Herausforderung“, so Müller. „Aber genau das macht den Reiz dieser Rallye aus.“

Die Rallye führte durch elf Länder – darunter China, Kasachstan, Georgien, Türkei, Bulgarien und Italien – und verlangte nicht nur den Fahrzeugen, sondern auch den Teilnehmern alles ab. Übernachtet wurde oft in Zelten, gekocht am Lagerfeuer. Umso bemerkenswerter ist der freundliche Empfang, den das Team vielerorts erlebte. „Selbst in abgelegensten Gegenden kamen Menschen auf uns zu, fragten nach dem Auto, wünschten uns Glück – das war sehr bewegend.“

Einige dieser Eindrücke hat Müller mit der Kamera festgehalten. Die besten Aufnahmen werden im Herbst im Rahmen einer Charity-Veranstaltung zugunsten der Stiftung „Wings for Life“ präsentiert – ein Herzensanliegen des Rallye-Piloten.

Nach dem Rennen ist vor dem Rennen: Der Enthusiasmus des Teams ist ungebrochen. Für 2028 steht bereits ein neuer Start bei der dann zehnten Ausgabe der „Peking to Paris“ auf dem Programm. Doch vorher ruft die nächste große Herausforderung: Mit der „El Gaucho“ in Südamerika und der legendären „Panamericana“ stehen zwei weitere Langstrecken-Rallyes auf der Wunschliste der beiden Abenteurer.

„Die Organisation durch Hero-Era war ausgezeichnet – in der Planung wie auch in der Durchführung. Das Vertrauen in das Team und in unseren Oldtimer wurde auf jeder Etappe bestätigt“, sagt Müller. Nach diesem Erfolg ist klar: Die Leidenschaft für historische Fahrzeuge und extreme Distanzen ist ungebrochen – und das nächste Kapitel ist bereits in Arbeit.

> www.muellertransporte.at

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