Die direkten Vorläufer der Mercedes-Benz S-Klasse – Stilikonen der Oberklasse!
Die 1960er-Jahre sind geprägt von moderner, zurückhaltender Ästhetik mit klaren Linien und funktionalen Formen. In diese Ära hinein präsentiert Mercedes-Benz 1965 das Oberklassemodell Baureihe 108 mit den Typen 250 S, 250 SE und 300 SE. Kurz darauf folgt der 300 SEL mit verlängertem Radstand und einer komfortablen Luftfederung, der sogar die eigene Baureihennummer 109 erhielt. An solider Ausstattung spart Mercedes schon damals nicht, alle Versionen haben Scheibenbremsen rundum und Bremskraftbegrenzer an der Hinterachse. Eine hydropneumatische Ausgleichsfeder dort nivelliert zudem das Heck bei hoher Zuladung.
Zunächst kommen Sechszylindermotoren zum Einsatz, 1969 stellt Mercedes aber den 300 SEL 3.5 mit neuem V8-Motor M 116 mit 3,5 Litern Hubraum und der Benzineinspritzung D-Jetronic von Bosch vor. Einige Exportmärkte, etwa die USA, erhalten den Schwestermotor M 117 mit gar 4,5 Litern Hubraum. Es ist der erste Großserieneinsatz von V8-Motoren bei Mercedes-Benz. Den Vogel schießt dennoch das Spitzenmodell 300 SEL 6.3 mit dem potenten V8-Antriebsstrang des Repräsentationsfahrzeugs Mercedes-Benz 600 (W 100) ab: Mit 6,3 Litern Hubraum erreicht er Fahrleistungen auf dem Niveau zeitgenössischer Sportwagen und darf somit als Vorgänger späterer und aktueller Power-Limousinen betrachtet werden!
6526 Kunden entscheiden sich für diesen besonderen Kraftsportler, insgesamt weist die Verkaufsstatistik über 382.000 Fahrzeuge aus – eine beeindruckende Stückzahl dieser Generation und Basis dafür, dass heute immer noch viele Fahrzeuge verfügbar sind. Während die Preise für Exemplare der Baureihen 108/109 nach einem deutlichen Anstieg vor rund zehn Jahren ihr Preisniveau in der Regel oberhalb der 30.000-Euro-Marke halten (etwa ein 280 SE 3.5 in gutem Zustand Note 2), spielt der 300 SEL 6.3 in seiner eigenen Liga: Topexemplare (Note 1) erzielen bereits regelmäßig über 90.000 Euro!





